Fangen wir mit der grundsächlichen Frage an:


Wie lernt man musizieren?


Es läuft seit Jahrtausenden nach der gleichen Methode: nach Gehör! 

Es geht über Imitation,

über Vorspielen und Nachspielen.

Nur wer vorhat im klassischen Orchester zu spielen, kann nicht umhin das Notenlesen und das Zählen im Kopf, ohne Bewegen von Füßen oder Armen zu erlernen. Dagegen ist nichts einzuwenden, aber es ist ein großer Zeitaufwand, der mehrere Jahre dauert. 

Für den Einsteiger wäre wohl eine Methode angebracht, die schnellere Erfolge verspricht. Für Volks-, Rock- Bluesmusiker etc. läuft es über Vorspielen und Nachspielen. Deshalb habe ich die Songs in den Lehrbüchern teilweise aufgenommen, in langsamer, und oft auch mittlerer und schneller (= normaler) Geschwindigkeit.

 

Ich würde so vorgehen, egal mit welcher CD:

Zuerst die CD anhören! Dabei findet man sicher eine Melodie die einem spontan gefällt. Damit würde ich anfangen.

Als erstes würde ich versuchen, bei der langsamsten Aufnahme mitzusingen. Dabei muss ich nicht unbedingt sauber intonieren, er geht vielmehr darum, die Rütmik des Stückes sozusagen körperlich aufzunehmen. Ich würde dazu mit den Füßen "mitgehen" oder gleichmäßig mit dem Finger schnippen!

Als nächstes würde ich mit der ersten melodischen Einheit der Melodie, (das kann 1 Takt oder auch mehrere sein) anfangen und diese versuchen mitzuspielen. 

Sobald ich das hinbekomme kommt die nächste melodische Einheit, etc., bis ich das Lied langsam mitspielen kann.

Dann versuche ich die schnelleren Versionen.

Zuerst lese ich dabei die Tabulator mit, dann versuche ich aber die Melodie auswendig zu spielen.

Man kann die Augen zumachen und hört viel intensiver, damit fängt das Musizieren an, 

 

Wenn ich das Lied spielen kann, fange ich an, auf die Feinheiten zu achten. Ich habe bei den Aufnahmen versucht in jedem Durchgang andere Spieltechniken anzuwenden, um die Musik interessant zu halten. So spiele ich einmal die Töne mit der Zunge an, ein anderes mal mit dem Kehrkopf oder mit der Hand (durch Wah-Wah). Manchmal spiele ich den Einzelton mit den Lippen, manchmal mit Tongue-Block. Manchmal spiele ich die Melodie zuerst auf den mittleren Kanälen und dann auf den oberen.

 

Natürlich sind im Text nur die Techniken erklärt, wie und wann sie angewendet werden, muss der Spieler selbst hören.

Das hört man nicht? Ach was! Dann sollte man es lernen! Musik ist eine KUNST-Form, erst wenn man selbst solche Entscheidungen geschmackvoll entscheiden kann, fängt man an "Musik" zu machen.

 

Als erstes muss man natürlich die Technik selbst lernen, z.B. das weiche und harte Anspielen der Töne mit der Zunge, durch Einsatz der Laute "t" (hart) und "d" (weich). Dann macht man Aufnahmen von sich selbst.  Man setzt die verschiedenen Möglichkeiten ein und spielt z.B. eine Melodie mit verschiedenen Techniken. Dabei fängt man langsam an die Unterschiede zu hören. Danach wird man auch hören, wie ich die verschiedenen Techniken eingesetzt habe.

Wenn es einem gefällt kann man mich kopieren, oder man versucht, es vielleicht noch geschmackvoller hinzukriegen….

 

Wie ich gerade erwähnt habe, spielt beim Musizieren-Lernen per Gehör das Arbeiten mit Tonaufnahmen und das Selbst-Aufnehmen eine wichtige Rolle.

 

Man kann sich natürlich an den CD-Spieler setzen und die Aufnahmen mit seinem Händi oder Kassettenrecorder machen.

Leichter wird die Arbeit allerdings, wenn man mit dem Computer arbeitet. Jedes Audio-Programm (zum Aufnehmen) ist in der Lage, mit der Maus markierte Stellen zu wiederholen (zu "loopen"). Als kostenlose Software kann ich das Programm "Audacity" empfehlen. Damit ist es möglich, ein neues Stück Takt für Takt einzuüben und sich selbst die Geschwindigkeit einzustellen (im Effekt-Menue).  


                           Transcribe Screenshot

 

Empfehlen würde ich dazu den Marktführer bei den Raushör-Programmen: Transcribe! Das ist ein Sharewareprogramm das z.Zt. etwa 40 US-Dollars kostet. Die Testversion läuft einen Monat. Ich habs damals gleich bezahlt, weil ich es genial fand, dass man beim Anhören der Musik durch Drücken Taste "M" (für measure = Takt) sich Markierungen in den Audio-File machen kann, die den Taktstrichen bei der Notenschrift entsprechen. Damit ist es dann ein Klax ein Stück taktweise einzuüben. Dass sich die Tonhöhe nicht ändert, wenn man die Musik langsamer macht versteht sich von selbst. 

Und außer der Geschwindigkeit läßt sich auch die Tonhöhe ändern und damit die Tonart eines Stückes. Das ist sehr praktisch, wenn man z.B. Harps nicht in allen Tonarten besitz!


Meine übliche "Versuchsanordnung" zum Üben schaut so aus:

Ein Laptop mit zwei Boxen und ein USB-Mikro. Auf dem Laptop spielt ein Programm  die Musik ab, ein anderes Programm nimmt auf. Das Lautstärkeverhältnis zwischen live-gespielter Harp und der Begleitung, die aus den Boxen kommt wird eingestellt durch Hin- und Herschieben des Mikros auf dem Tisch (ist es näher bei mir, bin ich lauter etc.).


Bei allen Aufnahmen auf den CDs ist die Mundharmonika nur auf einem Stereo-´Kanal. Damit ist es möglich mit dem Balance-Regler der Stereoanlage die Harp lauter oder leiser zu machen oder sie komplett wegzudrehen. Am Computer geht es genauso.

Übrigens: Transcribe! als App für Händi oder Tablet gibt es nicht, aber andere Apps haben fast den gleichen Funktionsumfang zum Beispiel: "ASD" (Amazing Slow Downer)



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